Institutskolloquium des Philosophischen Instituts der RWTH, 23. Oktober 2014 | Aachen, Deutschland
Zeitreisen sind ein Thema, das dazu geeignet scheint, Fachleute und Laien gleichermaßen anzusprechen. Dies liegt möglicherweise auch daran, da Zeitreisen ein vielfach in Literatur und Film verarbeiteter Stoff sind. Die beiden Standpunkte, die man zu Zeitreisen beziehen kann, scheinen zunächst klar voneinander abgegrenzt zu sein: Entweder man ist der Meinung, dass Zeitreisen möglich sind, oder der Meinung, dass Zeiteisen unmöglich sind. Aber was ist eine Zeitreise? In der Fachliteratur trifft man auf verschiedene Phänomene, von denen behauptet wird, dass sie Zeitreisen wären. Ein klarer Fall einer Zeitreise ist das, was H. G. Wells in seinem Roman Die Zeitmaschine beschreibt. Andererseits ist unsere ständige Bewegung von der Vergangenheit in die Zukunft sicherlich keine Zeitreise im eigentlichen Sinn. Um die Frage nach der Möglichkeit von Zeitreisen zu beantworten, sollte man also zuerst klären was Zeitreisen sind und was Zeitreisen nicht sind, das heißt, am Anfang steht eine begriffliche Klärung. Dabei können sowohl die Geschichten, die in Zusammenhang mit Zeitreisen erzählt werden, als auch die mit Zeitreisen verbundenen Paradoxa dienlich sein. Weiß man, was eine Zeitreise ist, was sie impliziert und welche Konsequenzen sie hat, so kann man möglicherweise auch sagen, ob es so etwas wie Zeitreisen geben kann. An dieser Stelle soll dafür argumentiert werden, dass Zeitreisen nicht möglich sind, sobald man gewisse intuitiv plausible Voraussetzungen macht.