In: Heinrich, Richard et al. (Hgg.): Bild und Bildlichkeit in Philosophie, Wissenschaft und Kunst. Beiträge des 33. Internationalen Wittgenstein Symposiums. Kirchberg am Wechsel 2010. S. 92–94.
Warum ist es so, dass ich zwar mehrdeutige Bilder sehen kann, ich aber keine für mich mehrdeutigen Bilder zeichnen kann? Das Ziel dieses Beitrags ist, mit Hilfe dieser Frage das Phänomen der mehrdeutigen Bilder zu beleuchten. Es soll klar werden, an welcher Stelle des Produktions-Rezeptions-Prozesses die Mehrdeutigkeit von Bildern ins Spiel kommt, und warum sie an dieser und nur an dieser Stelle entstehen kann; gemeint ist damit der Übergang vom Zeichner eines Bildes zum Rezipienten. Nicht nur hier gibt es Parallelen zu mehrdeutigen Wörtern (die Mehrdeutigkeit tritt beim Übergang vom Sprecher zum Hörer auf) und auch diese werden hier eine gewisse Rolle spielen, denn mehrdeutige Bilder und mehrdeutige Wörter haben mehr gemeinsam, als man vermuten würde.