30. Internationales Wittgenstein Symposium 2007 „Philosophie der Informationsgesellschaft“, 5. bis 11. August 2007 | Kirchberg am Wechsel
In diesem Beitrag möchte ich (1.) erörtern inwieweit die in Diskussionen, Aufsätzen und anderen Beiträgen zum Informationszeitalter und zur Spätmoderne oft vorkommenden Diagnosen über Beschleunigung und Verzögerung der Zeit, über den Stillstands der Zeit, über das Verschwinden der Zukunft, etc. eine ontologische Grundlage und Rechtfertigung haben bzw. überhaupt haben können. Sind diese und ähnliche Aussagen bloße Redeweisen oder haben sie ein ontologisches Fundament? Ich möchte zur Beantwortung dieser Frage (2.) einige Beurteilungskriterien nennen und näher betrachten, die mir dazu geeignet erscheinen, nämlich einerseits eine Entscheidung zu treffen und andererseits auch festzustellen was das Phänomen ist, das man Annihilation der Zeit nennen könnte. Mit diesem Begriff möchte ich gesammelt auf all diejenigen Phänomene Bezug nehmen, die in undifferenzierter Weise als Veränderungen der Zeit bzw. der Struktur der Zeit in der Spätmoderne identifiziert werden können. Anmerken möchte ich dabei, dass es Diagnosen ähnlicher Phänomene auch in Bezug auf den Raum bzw. die Struktur des Raumes gibt. Für diese lassen sich analoge Überlegungen anstellen.