Das Jetzt und die möglichen Strukturen der Zeit (01/2009)
DoktorandInnen-Symposion der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie, 30. Jänner bis 1. Februar 2009 | Universität Wien
Ganz allgemein gesehen und metaphorisch gesprochen kann man die stetige Aufeinanderfolge der Zeitstellen die Struktur der Zeit oder den Fluss der Zeit nennen. Die erste Bezeichnung betont den dynamischen Aspekt der Zeit (das Verfließen), während die zweite Bezeichnung die statische Anordnung der Zeitstellen hervorhebt. An dieser Stelle möchte ich die Anordnung der einzelnen Zeitstellen näher betrachten. Wenn jemand über die Strukturen der Zeit spricht, so kommt es dabei gewöhnlich immer wieder zur Aufzählung einiger typischer Grundstrukturen, nämlich von linearer Zeit, verzweigter Zeit und zyklischer Zeit. Des Weiteren werden den genannten Strukturen auch noch tiefer liegende Eigenschaften zugesprochen. So sagt man vielfach, dass die Zeitstellen, die die Struktur der Zeit bilden, in diskreter, in dichter oder in kontinuierlicher Weise angeordnet sein können, dass also die Struktur der Zeit diskret, dicht oder kontinuierlich sein kann. Insgesamt kann man über die Struktur der Zeit noch sagen, dass sie endlich, endlich aber unbegrenzt oder unendlich sein kann. Wie sich im Folgenden ergeben wird, sind nicht alle Kombinationen aus den drei Bereichen möglich und sinnvoll.